Landesmusikrat Sachsen-Anhalt


Leitung des Landesjugendorchesters

Künstlerischer Leiter: Michael Wendeberg

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Für den Dirigenten und Pianisten Michael Wendeberg ist der Umgang mit dem Konzertrepertoire von Bach bis Schönberg ebenso selbstverständlich wie die intensive Beschäftigung mit neuer und neuester Musik. Mit Beginn der Spielzeit 2020/21 wirkt er als Chefdirigent der Oper an den Bühnen Halle, wo er seit 2016 als erster Kapellmeister tätig war. In dieser Saison dirigiert er dort unter anderem die Premieren von Janáceks Jenufa und Wagners Tristan und Isolde.

Gleichzeitig ist er als Gastdirigent bei renommierten Orchestern und Ensembles gefragt und leitete unter anderem die Staatskapelle Berlin, die Junge Deutsche Philharmonie, die Slowenische Philharmonie, das Klangforum Wien, das Remix Ensemble Porto, das Ensemble Intercontemporain, die Birmingham Contemporary Music Group, das Ensemble Musikfabrik und die Sinfonietta Basel. Beim Lucerne Festival, der Münchner Biennale, den Bregenzer Festspielen, der Biennale in Venedig, dem Eclat Festival Stuttgart, dem Ultraschall Festival Berlin, den Klangspuren Schwaz und bei Wien Modern war er mit verschiedenen Programmen zu Gast. Zuletzt debütierte er beim SWR-Sinfonieorchester, mit dem Mahler Chamber Orchestra beim Beethovenfest Bonn sowie mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin beim Festival Acht Brücken in Köln. Von 2011 bis 2018 war er directeur musical des Ensemble Contrechamps in Genf.

In der Saison 2020/21 reist er für Konzerte mit dem Ensemble Modern nach Prag, für Messiaens Turangalîla mit der Slowenischen Philharmonie nach Ljubljana und mit dem WDR-Sinfonieorchesternach Witten. In Bregenz wird er 2021 zudem die verschobene Werkstatt-Produktion WIND von Alexander Moosbrugger zur Uraufführung bringen. Ebenfalls coronabedingt verschoben werden soll sein Debüt mit dem Tokyo Symphony Orchestra beim Sommerfestival der Suntory Hall und einem neuen Bratschenkonzert von Isabel Mundry für den Solisten Nils Mönkemeyer sowie Debussys Jeux.

Sein Opernrepertoire reicht von Händels Orlando über Mozart, Beethoven, Donizetti, Verdi, Bizet,Puccini, Strauss und Britten bis zu zahlreichen Uraufführungen. Überregionale Aufmerksamkeit erregte er früh mit der Uraufführung von ArbeitNahrungWohnung von Enno Poppe in einer Inszenierung von Anna Viebrock auf der Münchner Biennale 2008. 2017 kehrte er für Vorstellungen der Zauberflöte und für eine Neuproduktion von Aribert Reimanns Gespenstersonate an die Staatsoper Berlin zurück. In Halle dirigierte er in den vergangenen Spielzeiten unter anderem Webers Freischütz und Meyerbeers L‘Africaine sowie die Premieren von Strauss‘ Ariadne auf Naxos und Mozarts Don Giovanni.

Als Pianist war Michael Wendeberg Preisträger mehrerer internationaler Wettbewerbe und trat als Solist mit namhaften Orchestern unter Dirigenten wie Jonathan Nott, Marek Janowski und Daniel Barenboim auf. Von 2000 bis 2005 gehörte er als Pianist dem Ensemble Intercontemporain an und arbeitete intensiv mit Pierre Boulez zusammen. Dessen komplettes Klavierwerk führte er 2015 bei den Festtagen der Berliner Staatsoper sowie 2018 im Boulez-Saal auf; eine CD-Gesamtaufnahme wird in Kürze bei dem Berliner Label bastille erscheinen.

Michael Wendeberg studierte Klavier bei Markus Stange, Bernd Glemser und Benedetto Lupo sowie Dirigieren in der Meisterklasse von Toshiyuki Kamioka in Saarbrücken. Schon während seiner Studienzeit arbeitete er als Assistent von Toshiyuki Kamioka an den Wuppertaler Bühnen. Es folgten Stationen am Nationaltheater Mannheim, am Luzerner Theater als Erster Kapellmeister sowie an der Staatsoper Berlin, wo er Daniel Barenboim und Gastdirigenten wie Pierre Boulez und Sir Simon Rattle assistierte.